Teilnahme am "Prix des lycéens allemands"
Mit dem „Prix des lycéens allemands“ wird ein interessantes Projekt, das eigentlich aus Frankreich kommt, auch seit 2004/05 in Deutschland fortgeführt. Deutsche Schüler der Sekundarstufe II, die Französisch lernen und – unabhängig davon, wie lange sie die Sprache lernen – ein gutes Niveau erreicht haben, lesen vier Jugendromane. Begleitet wird die Arbeit durch den jeweils verantwortliche Fachlehrkraft.
Außerdem organisiert das Institut Français Autorenlesungen, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, mit den Schriftstellern selbst ins Gespräch zu kommen.
Prix des lycéens allemands 2019
Vier französische Bücher. Vier französische Autoren. Eine deutsche Jury und ein Preis. In diesem Jahr hatte ich das Privileg, Teil dieser Jury zu sein, welche aus Repräsentanten der einzelnen Bundesländer bestand. Unsere Aufgabe war es, aus den vier Büchern das Beste auszuwählen und dem Autoren dafür einen Geldpreis zu verleihen. In anderen Worten: Man erhält also den Titel, jemand anderem einen Titel verliehen zu haben. Tatsächlich habe ich in der Vorbereitung auf den Prix aber noch viel mehr gewonnen.
Zunächst haben wir uns im Französischunterricht ausführlich mit den einzelnen Jugendromanen beschäftigt, Hauptfiguren analysiert und uns eine eigene Meinung zu den Büchern gebildet. Auf Landesebene ging es darum, diese Meinungen und vor allem unseren gewählten Favoriten vor anderen Schülern in einer „heißen“ Diskussion auf Französisch zu verteidigen. Nach der Wahl des von uns vorgeschlagenen Gewinnerkandidaten ging es für mich in Leipzig weiter. Dort trafen sich nun alle Repräsentanten der 16 Bundesländer, um letztendlich den Gewinner des Prix zu küren. Wieder wurde zuvor intensiv auf Französisch diskutiert und argumentiert, welches Buch denn nun am ansprechendsten, aktuellsten, zugänglichsten und spannendsten war. In einer geheimen Wahl legten wir dann den wirklichen Gewinner fest.
Wir hatten in Leipzig ebenfalls die Chance, einen Autoren und zwei Editoren der Bücher kennenzulernen und ihnen zahlreiche Fragen zu ihren Romanen und ihrem Leben zu stellen. Am Tag der Preisverleihung mussten wir uns als Schülerjury der großen Herausforderung stellen, vor einem Publikum von fast 300 Leuten auf der Leipziger Buchmesse Sketche zu den Büchern vorzuspielen. Die Spannung stieg und dann hieß es endlich: „…und der Gewinner des diesjährigen Prix ist: „Une fille de…““. Félicitations!
Es war eine wunderschöne Erfahrung, mit so vielen verschiedenen Menschen an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten, unterschiedliche Ansichten zu haben, sich darüber auszutauschen, aber dennoch vereint zu sein, durch die Leidenschaft für die französische Sprache.
Livia, Klasse 11