Bildungsreise Krakau/Auschwitz Jahrgang 11
veranstaltet von der Heinrich-Böll-Stiftung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen ihre Belegarbeiten traditionsgemäß
im Rahmen einer Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag vor.
Studienfahrt nach Krakow/Auschwitz
Wie in jedem Schuljahr so ging es auch in diesem für 20 SchülerInnen der 11.Klassen unserer Schule sowie 20 SchülerInnen des Elisabeth-Gymnasiums im September auf eine besondere Studienfahrt. Unser Ziel war nicht nur die schöne Stadt Krakow, wo wir gleich noch am Ankunftstag eine historische Stadtführung erleben durften, sondern auch das Konzentrationslager Auschwitz.
Nachdem wir am 2.Tag durch das jüdische Viertel Kazimierz geführt wurden und eine Synagoge besuchten, fuhren wir in das Stammlager Auschwitz I. In einer vierstündigen Führung wurden wir mit den Gräueltaten der SS konfrontiert. Wir waren fassungslos, sprachlos, bedrückt. Zum Abschluss dieser Führung gingen wir in die Länderausstellung Israels. Hier wird den Besuchern im ersten Raum das Leben fröhlicher Kinder und Erwachsener vor der Deportation gezeigt. Nach dem Rundgang bleibt von diesen nur ein Namensregister mit vier Millionen Namen derer, die dem Holocaust zum Opfer fielen.
Der 3.Tag führte uns zu zwei Workshops nochmal nach Auschwitz I. Historikerinnen der Gedenkstätte machten uns mit Opferschicksalen vertraut und zeigten uns unter anderem, wie man von einem Dokument auf das Schicksal eines Häftlings schlussfolgern kann. Danach hatten wir Zeit, um uns die übrigen Länderausstellungen anzusehen.
Auschwitz II – Birkenau war das Ziel des 4.Tages. Das war das Vernichtungslager. Hier kamen die Deportierten in Güterwaggons an der Rampe an und für die meisten ging der direkte Weg in die Gaskammer. Nach der Befreiung des Lagers wurden viele Familienfotos gefunden, die man auf Fotowänden in der ehemaligen „Sauna“ betrachten kann. Stumm gingen wir zurück zum Bus.
Den Abschluss dieses Tages bildete eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer. Gemeinsam mit den SchülerInnen des Elisabeth-Gymnasiums hatten wir an den Tagen zuvor ein kleines Programm mit Gedichten und gedenkenden Worten vorbereitet.
Täglich gab es am Abend einen Gesprächskreis, die uns halfen, unsere Eindrücke und Emotionen sowie Fragen und Probleme zu bearbeiten. Am letzten Tag ging es in das Oskar Schindler Museum, welches jenem Mann gewidmet ist, der 1200 jüdische Arbeiter in seiner Fabrik vor dem sicheren Tod rettete.
Kein Geschichtsunterricht kann vermitteln, was wir in dieser Woche an Eindrücken und Erkenntnissen gewonnen haben. Unser Dank gilt der Heinrich Böll Stiftung, der IBB gGmbH, der Landeszentrale für politische Bildung, Moritz Kehr und Karina Nowak von der Geschichtswerkstatt Merseburg sowie unserer Schule für die finanzielle Unterstützung.
(G. Urbach)